23. Dezember 2009
WO IST DIE SUPPE GEBLIEBEN?
Wie jedes Jahr traf sich das VMÖ-Ensemble zum
traditionellen Gourmet-Anlass. Ein Anlass, der den VMÖ seit
jeher geprägt hat. Man sieht das auch an den teils immer grösser
und runder werdenden Bäuchen.
Nach zahlreichen Besuchen im Café Fédérale, sei
es wegen dem Entrecôte oder dem Öpfelchüechli, hatte Sekretär
Hadi an der MV 2009 die Organisation des diesjährigen
Gourmet-Events an sich gerissen. Hadi’s Motivation dazu: Er
wollte einen weiteren Auftritt des VMÖ im Fédérale unter allen
Umständen verhindern. Und es ist ihm gelungen!
Den Apéritif gab es am Berner Weihnachtsmarkt
auf dem gut gefüllten Münsterplatz. Auf unserer Getränkekarte
stand Glühwein. Das süsslich-säuerliche Gebräu kam nicht überall
gleich gut an und als es darum ging, den Weg in Richtung
Restaurant anzutreten, kam es innerhalb der Gruppe bereits zu
ersten Reibereien und verbalen Auseinandersetzungen. Ein Teil
wollte unbedingt noch mehr Glühwein, andere konnten gut darauf
verzichten.
Doch eigentlich hatte Hadi in einem Restaurant
– die Gnome wussten bis dahin noch nicht wo - einen Tisch
reserviert. Und so machten wir uns auf den Weg. An der
Nydeggbrücke bestiegen wir den Bus in Richtung Zentrum Pöili
Chle. Zwei Gnome, die noch kurzfristig an die Nydegg-Kirche
brünzeln wollten, konnten in der Eile das Geschäft nicht
verrichten und mussten den Bus mit voller Blase betreten.
Nach nur drei Stationen war es soweit: Ziel des
Ausflugs war das Restaurant Schosshalde. Seit einiger Zeit
befindet sich das Lokal unter Führung der Familie Lanz, die
schon das Restaurant Haberebühni mitgeprägt hat. Die Gastgeber
empfingen uns mit einem Cüpli. Und schon wieder gab es ein
Gschtürm. Die Gruppe konnte sich nicht einigen, ob das Cüpli
stehend an der Bar oder in der für zehn Personen viel zu kleinen
Lounge getrunken werden soll.
Zu Tisch bestellte ein Grossteil den
Sechsgänger, die anderen freuten sich auf ein Château-Briand.
Das „Menu Noblesse“ startete nach dem Amuse Bouche mit
Rauchlachs an Meerrettichschaum. Der zweite Gang hätte eine
Suppe sein sollen. Doch manch einer schaute verdutzt in seinen
Teller, als da nur ein Häufchen Schlagrahm zu sehen war. Wo ist
bloss die Suppe geblieben? – Fragende Blicke machten die Runde.
Das Rätsel war bald gelöst, als die Bedienung
mit einer Kanne voller Suppe die Runde machte und einem nach dem
andern den Teller füllte. Weiter gings im Takt mit Tortellini an
Lauchpesto (ohne Pinienkernen) und dem Highlight: Einem Pata-Negra-Filet.
Pata Negra - das sind die teuren Söili, die in der spanischen
Provinz Extremadura frei herumlaufen und Eicheln fressen. Ein
herrliches Käseplättli und das Schoggimousse rundeten den
kulinarischen Teil ab. Zur Verdauung gab es noch das obligate
Schnäppsli.
Den Ausgang liessen bis auf vier Nasen alle
anderen aus. Allerdings hatte das Berner Nachtleben nicht viel
zu bieten. Und so löste sich die Splittergruppe auch bald auf.
Marc Kaufmann